Krebs
Die Ungewissheit
Ist die große Schwester
Des Wissens
Bestimmt über
Leben und
Tod
Komm
Im Wartezimmer
des Lebens
sitzt man
Tag um Tag
im Verbund
mit anderen
leeren Gesichtern
streitet Angst mit
Hoffnung
Verzweiflung
mit Glück
Bis der Ruf
fast wie Erlösung
ertönt:
Komm !
Fessel
Krankheit
Ist eine Fessel
Die sich nur langsam
Löst
Die gelöste Fessel
Führt zur Freiheit
In der man wieder
Lernt zu gehen
Der gelernte Gang
Führt zum Fall
Wird zur Fessel
Die dich nie mehr lässt
Absent
Heimlich
Fliehen aus
Schläfenlappen
Momente der eigenen
Auszeit entgegen
Entrollen
im Dunklen
Dem Diesseits
Der Sonne entrückt
Selbstschutz versagt dem Wollen
Dem Wissen, der Sprache beraubt
Taumelt der Schritt
Strauchelt am Rand
Tasten verzweifelt
Kraftlos die Hände
Die Flucht aus der Welt
Verschollen Gedanken
Lebenskräfte
Verloren im Nichts
Dann
Aus dem
Dunstkreis
Des Nebels
Kehrt Leben
Zurück
Heilen
Aus lauter Angst
Nicht geliebt zu werden
Leckt man ein Leben lang
Seine Wunden
Gibt ihnen keine Chance
Jemals selbst zu heilen
Flug über das Meer
Am Abhang stehen
Die Nacht den Nebel schlucken
Suchst Du das Ende des Meeres
Findest nur die Ränder
Deiner unerfüllten Fantasie
Siehst Dich am Ende der
Vergessenen Landkarte
Den dünner werdenden Morgentau
Die schlafdurchtränkten Augen
Nähren
Stößt den Schrei aus
Der Dich aus dem Mutterleib
Gepresst zum wievielten Mal
Fühlst Deine schmerzdurchsetzten Lungen
Voll blecherner Luft
Dein Herz in die dunkelste
Ecke drängen
Erhebst deine
Schwerfälligen Flügen zum
Flug über das Meer
Zum Tod
Und
Zurück
Sekundenlicht des Verwesenden
Schwer lastet der Nebel
Der Erkenntnis
Auf den Sinnen
Lässt Durchblicke
Nicht zu
Nur weit hinten
Einem flüchtigen
Lichtstrahl gleich
Öffnet sich für Sekunden
Die Mauer
Ein Sog aus Fantasien
Zieht uns hinein
Ins Paradies
Der Liebesspiele
Dann wieder Nebel
Um Seele wie Hirn
Für weitere
Ewigkeiten
Geschlossen
Doch Licht
Oder Dunkel:
Am Ende ohne Unterschied
Für den Verwesenden
Totensonntag
Ganz in Gedanken
Toten gedenken
Voll emsiger Betriebsamkeit
Trostblumen stecken
Wie Kerzen zünden
Oma Lenchen ist wieder
Laub geblättert
Im Augenwinkel die von
Nebenan hat auch schon
Neue billige Gestecke
Ach Oma Lenchen
Was würden Deine
Müden Glieder sagen
Zu all dem Wischen und Schneiden
Dem Säubern und Kehren
Den prüfenden Blicken
Über die Kleinstgärten
Ohne Zaun fast idyllisch
Dann nichts wie weg
Vom Acker