Zeit
Nichts als
Kreisel kleiner
Ewigkeiten
Chrono Logie
Durch den Nebel
Des Daseins
Auf der Achterbahn
In wilder Fahrt
Durch die Zeit
In immer neuen
Zukunftsrunden
Der Unendlichkeit
Entgegen
Chronos, Chronos
Lass mir Zeit zum Leben
Schenk mir den einen
Moment noch zum
Sekundenglück
Schreie,
Nichts als Schreie
Ungehört dem Ende
entgegen
Sekundenglück
Wie lechzend
Der Hund dem Knochen
Die Körper dem
Wiederholungszwang
Ohne Aufschrei täglich
Verschleißt sich das
Sekundenglück
Später Schnaps
Fast verschlossene Lider
Glotzen Ausläufer
Das Nachtprogramm
Zeitkreisel
Das Karussell
Des Immergleichen
Kreist weiter
weiter
Zeit
Nichts als Kreisel
Kleiner Ewigkeiten
Was wäre die Zeit
Was wäre die Zukunft
Ohne das Jetzt
Was das Jetzt
Ohne das Früher
Was wäre die Zeit
An Sprüche
Noch nicht die Augen geöffnet
Noch den Ausläufer eines
Raumtraums im Hirn
Noch die gestundete Wärme
Zwischen Decke und Herz
Noch frisch gestautes Blut
Zwischen den Schenkeln
Noch der leise Wecker
Irgendwo im dort
Lugt durch die Rillen
Der Tag in die Höhle
Spricht ihn
Mit gewohnter Härte
Unausweichlich an
Aufgeschnellt begibt er sich
In die Programme des Alltags
Ansprüchen
Still gehorchend
Schielt er
Voller Versuchung
Auf das leere Lager zurück
Erliegt ihr nicht
Ordnungsdrang
Alles ordnet sich
für seine eigene Zeit
Die Zelle der Mensch
Die Liebe, der Traum
Die Jugend, die Glut
Die Hoffnung, der Kuss
Die Schmerzen, der Zorn
Der Handel, die Gier
Das Wetter, der Fluss
Das unser, das wir
Um aufzugehen
In ihrer eigenen
Unordnung
Für alle Zeit
Wir beten,
Wir hoffen
Wir spenden
Wir forschen
Wir weinen
Wir trauern
Wir vergessen
Wir ändern es nicht
Pendelnde Bahnfahrt
In der Bahn am frühen Morgen
Wegschauen trainiert wenn
Noch in sich gekehrt
Verschlafen nach außen verrollen
Um den Gipfel des Alltags zügig zu stürmen
Dicht gedrängt aneinander
Um nicht ineinander zu fallen
Leicht konzentriert auf sich selbst
Restträume fest an der Leine
Halten sich sekundenlang fest
Zeit zu verweilen eigentlich
Doch verdrängt wird das Innen
Dem Augenwinkel entkommt nicht
Die Blonde von gestern
In neuem Gewand
Minuten gezählt
Was kichern die Jungen
Gedanken an früher
Verschwendung bleibt haften
Bis rumpelnd die Schlange
Ausspuckt die halbschlafende Masse
Stützstrumpf
Der Zwang zu überleben
Ist der Stützstrumpf des Seins
Verhakt in der Hängematte des Glücks
Erbricht sich die Angst
Am Horizont der Gefühle
Hebt sich ein Traumrest
Zu dem einen Moment
Vergeblich rennt die Zeit um ihr Leben
Lungenzeit
Wie tief atmende Lungen
Saugt die Zeit den Lebensstrahl
Entzündet vom Jetzt
Verschlossen dem Wann
Entkommt man ihr nicht
Gästebuch
Wir sind nur Gast auf Erden
Zu tragen haben wir schwer
Trotz mancher Drohgebärden
Der Koffer wird nicht leer
Die Bibel ist das Gästebuch
Die Taufe der Empfang
Der Ausgang ist das Leichentuch
Dann fängts von vorne an
SEIN 1.0
(Gedacht sein
Geplant sein
Gezeugt sein
Geboren sein
Gestillt sein
Geborgen sein
Geliebt sein
Gewogen sein
Gehoben sein
Geachtet sein
Geschwängert sein
Gehasst sein
Geschieden sein
Gekündigt sein
Gealtert sein
Geschoben sein
Gestorben sein)
Gewesen sein !
SEIN 2.0
(Vergnügt sein
Verwirrt sein
Verknallt sein
Vergöttert sein
Verrückt sein
Verheimlicht sein
Versprochen sein
Verlobt sein
Verwöhnt sein
Verheiratet sein
Verkannt sein
Verlogen sein
Verkracht sein
Verletzt sein
Verteufelt sein
Verlassen sein
Verkümmert sein)
Vergangen sein !
SEIN 3.0
(Erdacht sein
Erzeugt sein
Ertastet sein
Erblickt sein
Erfüllt sein
Erblüht sein
Erzogen sein
Erzwungen sein
Erzürnt sein
Erfolgreich sein
Erklommen sein
Ernüchtert sein
Erschlagen sein
Erholt sein
Erbärmlich sein
Ergraut sein
Erblindet sein)
Erloschen sein !
Geburtstag
Ach Zeit
Du mein Raubtier
Warum zerrinnst du so
Erbarmungslos in meinem Leben
Will ich Dich packen
Bist du schon dahin
Hinterlässt nichts
Als den Schattenglanz
Eines einsamen
Gefühls
Geburts-Tag
Vogelflug
Komm in unser Haus
Du kleiner Vogel
Für eine Weile
Und fühle dich geborgen
Dann fliege in dein Leben
Und nimm uns mit
Durch deine Taten
Tag
Der Tag
Bricht an
Tag für Tag
Der Tag läuft
Unaufhaltsam
Mit seiner Geliebten
Der Zeit
Der Tag schenkt
Momente
Verschwendet
Das Licht
Der Tag
Langsam, schnell
Seinem dunklen
Ende entgegen
Tag für Tag
Lebt nur einmal
Kehrt niemals
zurück
Einen Glückwunsch
Zum Aufgang
Eine Träne zur
Dämmerung
schenken wir ihm
nicht
Zeitreise
Aus dem Ei der Geschichte
Schlüpft zaghaft das Morgen
Und entlässt wie zerbrochene Schalen
Das Gestern im Staub
Ohne Zögern bespringt jede Seele
Kraftvoll den Zug mit scharfschrillem Schrei
Und fährt ihren Weg zum Heute, zum Jetzt
Zu Bestimmung und Ziel am Abgrund vorbei
Der Tag und die Nacht sind der Maßstab der Reise
Wenn von der Früh bis zur Dämmerung
auf der Harfe des Daseins mit witternden Nüstern
Sie den Moment suchen geht
Dem Traum das Leben
Das Leben dem Traum
Im Kreis der Geschichte
Fliegt Zeit wie die Feder
zum luftleeren Raum
Heimliche Abmachungen
Der Schnee auf dem Vogelhaus
am Baum Ist geschmolzen
Nicht Kämpfe, sondern kleine
Kaum merkbare Hilfen:
Die Sonne dem Frühlinge
Der Wind den Blumen
Der Schnee dem Wasser
Die Vögel dem Wald
Die heimlichen Abmachungen
Der Natur
Silvester
Auf seinem Weg
In die Geschichte
Verneigt sich das Jahr
Vor der Zeit
Ein neues Kapitel
Im Buch des Vergehens
Öffnet sich
Leise und sanft
Euphorisch werden wir
Teil eines Morgen
Senden Funken
Ins Himmelsloch
Im Universum
zerglühen Momente
Fallen farbig zurück
Auf das Leben der Erde
Ein Jahr beginnt
Bleierne Hoffnung
Am Übergang
der Zeit
ergießt sich
brodelnd Blei
Im Wasserkelch
silberne Formen
Heimlich für Zukunft
rästelgleich
spenden Hoffnung
Nicht Trost
Ungewiss morgen
Am Ende
Des Jahrestages
Abfall Dunkel
vergessen
Jahrlauf
Wer pendelt sich durch die Zeit
Wenn nicht das Jahr
Nur eine Erfindung
Findiger Köpfe
Dieser Ablauf der Verlässlichkeit
Den Rückblick auf ein gutes,
ein schönes, ein trauriges,
ein dramatisches, ein erfolgreiches
und die besten Wünsche für ein neues….
Wer pendelt
Wenn nicht die Glocken
Für die erhaben perlend
Prostenden läuten sie ein
Das neue Jahr des Immergleichen
Schaut die verklärte Masse
Dem schnell Verglühenden hinterher
Vergisst volltrunken den Jahresring
Rauscht aus der Schlaf am nächsten Morgen
Zahn der Zeit
Vor dem schlauen Zahn der Zeit
Ist kein einziger Mensch gefeit
Obwohl man halten will und bleiben
Lässt man sich von ihm nur treiben
Trotz noch so großem Anhalt-Schwur
Nimmt er uns an die Zeiten-Schnur
Dort hängen dann Momente, Stunden
Die vollen, halben und die runden
Auch Zukunft hat der Zeit-Zahn inne
Verklärt damit oft unsre Sinne
Denn was geschieht vorher, was jetzt, was gleich
Bin ich einst einsam, bin arm, bin reich?
Man kann ihn noch so sehr verlängern
Man bleibt ein Leben an ihm hängen
So ist es mit dem Zahn der Zeit